Loading...

17.03.2016 Ausgezeichnetes Engagement

Quelle: Stader Tageblatt

Samtgemeinde Lühe würdigt ehrenamtliche Helfer des Arbeitskreises Asyl

Auf dem Sportplatz, in der Kirche, im Feuerwehrauto oder im Rathaus – ehrenamtlich tätige helfer gehören in vielen Bereichen zum Alltag einer Kommune. Die Samtgemeinde Lühe zeichnet am Mittwoch Freiwillige aus, die sich im vergangen Jahr in besonderem Maße für das Gemeinwohl eingesetzt hatten.

Bereits zum siebten mal führte die Samtgmeinde die Würdigung in Form eines Wettbewerbs durch. Bürgerinnen und Bürger konnten Vorschläge einreichen aus denen der Kulturausschuss einen Preisträger ermittelte. Die Wahl fiel auf den Arbeitkreis Asyl, unter dem verschiedene Gruppierungen zusammengefasst sind, die den ankommenden Geflüchteten ihren Start in der Samtgemeinde erleichtern.

Stellvertretend für die vielen Freiwilligen nahm Mustafa Massad die Auszechnung von Samtgemeindebürgermeister Michael Gosch entgegen: „Es motiviert uns am Ball zu bleiben und zu helfen, wo Hilfe benötigt wird.“ Von ihrem persönlichen Antrieb berichtete Anke Kirchvogel, die die Möbelspenden koordiniert: „Es ist die Dankbarkeit der Menschen, die teils sogar Tränenen in den Augen haben, wenn sie aus einer Turnhalle in eine Wohnung umziehen.“ In Kürze wird ihre Gruppe durch zwei syrische Männer unterstützt.

Die Asylbewerber mehr einbinden zu können, wünscht sich Horst Bredlau. Er arbeitet ehrenamtlich in der Fahrradwerkstatt. „Ich mache alles alleine. Un die Flüchtlinge knurren rum, wenn ich die Räder nicht gleich reparieren kann“, sagte er. Horst Bredlauf sucht dringend einen Raum für die Werkstatt, in der er Flüchtlinge anlernen und beschäftigen kann.



 

schöner Auftakt zum ersten Teetreff

 

 

 

a

a

Alle sind herzlich eingeladen

Das war ein schöner Auftakt für unseren allerersten „Teetreff“.
Am Freitag d. 04. Dezember konnten wir, der AK-Asyl, zum ersten Mal nachmittags die Türen der Mensa der Oberschule Steinkirchen für ein Treffen aller Gäste, Asylsuchender, deren Paten und Dorfbewohnern öffnen.

Etwa 60 Kinder wie Erwachsene folgten unserer Einladung. Es gab Kaffee, Tee, Säfte, Selbstgebackenes aus Georgien und viel leckeres Weihnachtsgebäck.

Bei Kerzenschein „klönten“ wir miteinander, überwiegend in deutsch, der kleine Paul lehrte einige der syrischen Männer zu scrabblen, Babies schliefen friedlich in ihren Kinderwagen, es wurde gescherzt und gelacht und wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Freitag, wenn es wieder von 15 bis 17:oo Uhr heißt „Herzlich willkommen im Teetreff“.

Auf diesem Wege möchten wir uns bei allen Verantwortlichen für das Bereitstellen der Räumlichkeiten bedanken und bei allen Helfern, die uns diese netten, kommunikativen Begegnungen der Kulturen ermöglichen.

Bei KLICK gibt es weitere Informationen.






Informationsabend war voller Erfolg

Am Dienstag, dem 10. November 2015, hat der Arbeitskreis Asyl die Bürger der Samtgemeinde Lühe zu einem Informationsabend ins Dorfgemeinschaftshaus in Steinkirchen eingeladen. Unter dem Motto „Ein Jahr Flüchtlingsarbeit“ erhielten die Besucher einen Rückblick, einen Einblick und einen Ausblick. Etwa 120 Personen folgten der Einladung und trugen teilweise aktiv zu diesem informativen Abend bei.

Einleitend haben die aktiven Mitglieder des AK Asyl, Frau Sonja Zinke aus Steinkirchen und Herr Olaf Prigge als Pastor der lokalen Gemeinden, den Zuhörern in Interviewform einen Überblick über die aktuelle Flüchtlings- und Asylsituation der Samtgemeinde gegeben. Wie viele Menschen sind bereits bei uns, wie viele kommen in der nächsten Zeit? Wie sind sie untergebracht, und woher kommen sie? Mit welchen Problemen ist der Arbeitskreis konfrontiert, welche schönen Erlebnisse hat es gegeben? Und wie wird den Ankommenden der Eintritt in ihr neues Leben erleichtert?

118 Flüchtlinge und Asylsuchende leben bereits in der Gemeinde, und bis Ende Januar sollen noch einmal etwa 50 dazukommen. Die meisten von ihnen leben dezentral in Wohnungen; es gibt jedoch je eine Sammeleinrichtung für allein reisende junge Männer und für Familien. Momentan ist eine Nutzung der Turnhallen zu Unterbringungszwecken nicht geplant. Die allermeisten Menschen sind aus Syrien; wir haben aber auch viele Menschen aus anderen Nationen des Nahen Ostens, Afrikas und des Balkans bei uns. Alltagsprobleme wie die Mülltrennung gehören zu den Herausforderungen, die das Leben in Deutschland mit sich bringt. Das Sommerfest des AK Asyl, auf dem harmonisch miteinander gegessen, gefeiert und getanzt wurde, ist Frau Zinkes schönste Erinnerung. Und das zentrale Element bei der Betreuung der zu uns kommenden Menschen – und das Tor zur oft zitierten Integration – sind die vielen ehrenamtlichen Helfer, die ihnen als Paten zur Seite stehen.

Als nächstes hat Herr Prigge über die Arbeit des Arbeitskreises berichtet und zu diesem Zweck einmal dessen Entwicklung im vergangenen Jahr beschrieben. Aus einer relativ kleinen Gruppe ist im Zuge der großen Welle der Hilfsbereitschaft der vergangenen Monate ein großer Kreis entstanden, der sich in Fachgruppen organisiert. Die große Gruppe der Paten hat sich nach Ortsteilen aufgeteilt, für die es jeweils Ansprechpartner gibt, die die Kommunikation mit der Gemeinde übernehmen. Bei aller notwendigen Struktur gibt es jedoch nach wie vor keine strenge Hierarchie, lediglich eine Moderation durch den Pastor und die Gemeinde.

Der dritte Programmpunkt des Abends war ein Vortrag von Herrn Mustafa Massad, einem alteingesessenen Bürger unserer Gemeinde mit palästinensischen Wurzeln. Als vereidigter Übersetzer für arabisch – er spricht 22 Dialekte! – und weil es ihm eine Herzensangelegenheit ist, ist er einer der aktivsten Mitarbeiter des Arbeitskreises Asyl. In seinem Vortrag hat er den Zuhörern einen Überblick über die Sitten und Gebräuche der arabischen Kultur dargelegt. Ziel war es, den deutschen Gemeindemitgliedern zu einem Verständnis zu verhelfen gegenüber verschiedene, für uns vielleicht zunächst unverständliche Verhaltensweisen von Menschen aus dem arabischen Kulturkreis.

Mit diesen Informationen im Hinterkopf gehen wir nun als Gemeinschaft die nächste große Aufgabe an: Zu welchem Zusammenleben finden wir miteinander? Wie gelingt die Integration so vieler neuer Bürger in unser Leben, in unsere Gesellschaft? Gegeneinander, nebeneinander, miteinander? Es liegt natürlich vor allem an jedem einzelnen Flüchtling und Asylbewerber, dem mit seinem persönlichen Paten sehr dabei geholfen wird. Doch es liegt auch an uns. Gehen wir aufeinander zu und packen wir es an.

Der Abend schloss mit der Möglichkeit, bei einem Kaltgetränk miteinander ins Gespräch zu kommen.